Zugspitze über das Reintal

Zugspitze über das Reintal

Das Ziel war die Besteigung der Zugspitze über das Reintal, in einem Rutsch, von ganz unten nach ganz oben.

Um es vorweg zu nehmen, normalerweise mag ich so kommerzielle Gipfel nicht, die mit vielen Bahnen erschlossen sind, einen Haufen an Wirtschaften haben und auf die jeder geht bzw. fährt, nur um zu sagen man war auch oben. Hier zählte für mich eher die sportliche Herausforderung und nicht der Berg an sich. Im Ganzen war es aber eine schöne Tour, zumindest bis zur Knorrhütte. Aber fangen wir mal von vorne an.

Beschreibung der Tour

Startpunkt ist der Parkplatz an der Olympiaschanze. Dieser ist zwar kostenpflichtig, aber mit 5€ am Tag, bei einer Höchstparkdauer von drei Tagen, noch relativ günstig. Einziger Wermutstropfen ist, dass wenn man mit der Zahnradbahn wieder nach unten fährt, vom Bahnhof wieder zum Parkplatz laufen muss.
Vom Parkplatz aus geht es zur Partnachklamm, allerdings nicht durch die Klamm hindurch, sondern daran vorbei. Hintergrund ist die Öffnungszeit der Klamm, welche erst um 8.00 Uhr öffnet. Dies wurde vor einigen Jahren eingeführt. Dafür geht man über die neue "Eiserne Brücke". Eine Alternative bietet der Verlauf über den "Hoher Weg", für welchen ich mich nicht entschieden habe.

Eiserne Brücke Man geht den Weg zur Partnachklamm wie angeschrieben und biegt einige Meter vor dem Klammeingang (Ticketscanner mit Drehkreuzen) nach links auf eine Treppe ab und geht über eine kleine Brücke oberhalb des Klammeingangs auf einem Pfad entlang der Klamm weiter bis man zur "Eisernen Brücke" kommt. Hier geht es über die Brücke auf die andere Seite der Klamm. Man hat auch die Möglichkeit dem Weg nach rechts zu folgen und kommt von da zur Partnachalm und wieder auf den "Hoher Weg".
Nachdem die Brücke überquert ist, geht es durch den Wald nach oben auf eine Straße die zur Kaiserschmarrnalm führt, an der man vorbei geht und wieder hinunter kommt zum Ausgang der Partnachklamm. Von dort aus geht es weiter an der Partnach bis man zu einer Abzweigung kommt wo man den "Kälbersteig" Richtung Schachentorkopf gehen kann, oder dem Wegweiser Richtung Reintalangerhütte/Knorrhütte/Zugspitze folgen kann, was ich in meinem Fall gemacht habe.

Wegweiser zur Bockhütte und Zugspitze Dann wird der breite Forstweg erst einmal relativ fad, hier kann man jetzt Strecke machen um nicht unnötig viel Zeit zu verlieren. Der Weg wird dann wieder interessanter und schöner wenn man an der Abzweigung Schachenhaus und Bockhütte angekommen ist.
Von der Abzweigung sind es noch ca. 5 Minuten zur Bockhütte und schon geht es an der Partnach weiter Richtung Reintalangerhütte. Hier ist der Weg nun um einiges schmaler und die Landschaft um einiges schöner und abwechslungsreicher und links und rechts türmt sch das Wettersteingebirge auf. Es geht hinein ins Herz des Reintal.

Kurz nach der Reintalangerhütte quert man den Fluss über eine Brücke und folgt dem Weg Richtung Knorrhütte. Nach einer großen Ebene wird der Weg zur Knorrhütte dann steiler und man kommt langsam in alpines Gelände. Wenn man zurück blickt hat man einen tollen Ausblick ins Reintal.
Nach einige Kurven und nachdem man über einer Kuppe ist kommt dann schon die Knorrhütte in den Blick und schon ist man auch dort angekommen. Von hier aus sind es dann noch knappe vier Kilometer Fußweg und ca. 900 Höhenmeter die man hinter sich bringen muss. Die Vegetation besteht jetzt nur noch aus vereinzelten grünen Flächen (in meinem Fall waren hier einige Schafe unterwegs), Stein und gelegentlich ein bisschen Schnee. Auch hat man jetzt einen schönen Blick auf den Jubiläumsgrad und auf der anderen Seite Richtung Plattspitzen,Gatterlkopf und Gatterl.

Oberhalb der Knorrhütte befindet sich ein Wegweiser Richtung Ehrwald, ein Stück darüber sind die Richtungen zur Zugspitze direkt und zur Zugspitze über den Jubiläumsgrad angeschrieben. Ich folge dem Weg Richtung Zugspitze und gehe über die kahle und unspektakuläre Gesteinslandschaft Richtung Schneefernehaus. Es kommen immer mehr Gebäude und Liftanlagen in Sicht.
Oberhalb der Sonn-Alpin Station (Zugspitzplatt) von wo aus man auch die letzten kläglichen Reste des Gletschers (nördlicher Schneeferner) sehen kann, ist der Abzweig zum Münchner Haus, die letzten 300 Höhenmeter bevor man ganz oben auf der Zugspitze steht.

Die erste Hälfte des letzten Anstiegs führt über einen Geröllhang bis etwas oberhalb des Schneefernerhaus, und ist, mit Verlaub, "total beschissen" zu gehen, da man immer wieder wegrutscht. Hat man das hinter sich gebracht kommen die letzten Meter die man Drahtseil versichert bis zum Münchner Haus hinaufgeht. Ab da heißt es Aussicht genießen und wer die Ausdauer und den Nerv hat kann sich anstellen um das Gipfelkreuz zu berühren…

Für den Weg nach unten habe ich mich entschieden die Zahnradbahn die am Zugspitzplatt abfährt zu nutzen. Mit der Bahn kann man über den Eibsee, nach Grainau, Hammersbach, Alpspitzbahn/Kreuzeckbahn bis nach Garmisch-Partenkirchen fahren. Von dort aus geht man ca. zwei Kilometer zurück zur Olympiaschanze.

Hinweise

Auch wenn es sich hier vielleicht ganz locker anhört handelt es sich um eine lange und hochalpine Tour, die man mit 22 km Weglänge und knapp 2300 Höhenmetern nicht auf "die leichte Schulter" nehmen sollte. Die Strecke ist technisch nicht sehr anspruchsvoll (mit blau bis zur Knorrhütte gekennzeichnet), aber man sollte seinen Körper und seine Grenzen kennen. Plant zudem genügend Zeit ein, da sich gerade die letzte Etappe ab der Knorrhütte ziehen kann. Es besteht auch die Möglichkeit die Tour auf mehrere Tage auszuteilen, Übernachtungsmöglichkeiten bestehen in der Knorrhütte und auch in der Reintalangerhütte. Links findet ihr im nächsten Abschnitt.

Weitere Punkte auf die ihr achten solltet ist das Wetter, im Hochgebirge kann dieses schnell umschlagen, geht daher den Weg nur, wenn auch gutes und stabiles Wetter angesagt ist, denn sonst kann aus einer einfachen Tour ganz schnell eine schwere Tour werden.
Zudem solltet ihr schauen das ihr passende Ausrüstung dabei habt, notfalls irgendwo übernachten könnt und auch was warmes und etwas wasserdichtes zum anziehen dabei habt. Bedenkt, dass es auf knapp 3000 Metern bedeutend kälter sein kann als unten im Tal!
Und noch ein kleiner Hinweis, weil ich so viele Leute mit riesigen Rucksäcken gesehen habe: nehmt nur das absolut nötigste mit, ihr müsst alles selber nach oben tragen. Im Netz findet ihr viele Seiten auf denen euch gezeigt wird wie man einen Rucksack packt, wie schwer der Rucksack sein sollte und was hinein gehört.

Weitere Infos

Hier habe ich euch noch einige Infos zusammengetragen:

Wer noch weitere Informationen zur Zugspitze sucht kann diese recht einfach mit der Suchmaschine seines Vertrauens bewerkstelligen. Zudem findet ihr auch diverse Touren mit Beschreibungen in allen möglichen Tourenplattformen im Internet, oder ihr kauft euch einen entsprechenden Tourenführer. Auch besteht die Möglichkeit eine solche Tour mit einem Bergführer durchzuführen.

Einige Bilder der Tour

Zum Abschluss des Beitrags habe ich noch einige Bilder der Tour zusammengestellt, damit ihr einen kleinen Eindruck von dem bekommt was euch erwarten kann.